Welches Fahrrad passt zu mir?
Wenn man sich mit der Lust auf ein neues Bike ungefiltert den Möglichkeiten im On- und Offline Handel einlässt, dann kann es leicht passieren, dass man von einer Sturmflut an Angeboten in allen Formen, Farben und Preisklassen weggespült wird. Bist du auf der Suche nach einem Fahrrad für deinen neuen #MdRzA (Link zum letzten Post) Pendler Lifestyle? Oder soll dein neues Bike zum Trainingsgerät auf deiner ganz persönlichen Fitnessreise werden? Oder verbringst du deine Wochenenden vielleicht am liebsten mit deiner Crew im Bikepark?
Du, dein Rad und eure Herausforderung
Dem Kauf eines neuen Fahrrads sollte ein guter und ganz individueller Auswahlprozess vorausgehen. Im ersten Schritt empfehlen wir daher, folgende zentrale Fragen, mit dem Blick auf deine eigenen tagtäglichen Bedürfnisse und Herausforderungen, zu beantworten:
- Wie: und wo kommt deine neues Fahrrad zum Einsatz?
- Welche Eigenschaften bringst du als Fahrradfahrer*in mit?
- Was für eine Ausstattung und welcher Komfort sind dir bei deinem neuen Bike wichtig?
Fahrräder bringen dich in erster Linie in Bewegung – ob nun für die tägliche Pendlerstrecke, die sportliche Herausforderung, die entspannende Ausfahrt am Wochenende oder etwa den Transport der Kleinen nach einem anstrengenden Kita-Tag. Überlegt euch, in welchen Einsatzgebieten ihr euch und euer Bike am häufigsten seht:
- Alltag
- Freizeit
- Sport
- Transport
Äußere Faktoren, wie etwa das zu bewältigende Streckenprofil sollten natürlich auch eine entscheidende Rolle im Findungsprozess spielen. Es macht am Ende eben einen Unterschied, ob man immer auf gut ausgebauten und asphaltierten Straßen oder Radwegen fährt oder mit dem Bike das Gelände über Stock und Stein durchquert. Auch Anstiege können von einigen Fahrradtypen nur beschwerlich bewältigt werden. Behaltet die täglichen Strecken in eurem Heimatort aber auch die in euren Wochenend- oder auch Urlaubsregionen unbedingt im Hinterkopf!
Die Merkmale des Fahrrads sollten außerdem zu deinen ganz individuellen körperlichen Eigenschaften passen. Damen- und Herrenfahrräder unterscheiden sich zum Beispiel in der Rahmengeometrie. Während Herren vorzugsweise Räder mit Diamantrahmen wählen, entscheiden sich Damen klassischerweise häufiger für Räder mit Wave- oder Trapezrahmen. Darüber hinaus sollte man bei der Wahl des Fahrrads das eigene Körpergewicht und die Proportionen nicht vernachlässigen.
Unendliche Möglichkeiten
Der Fahrradmarkt begegnet seinen Kunden mit unfassbaren Möglichkeiten in jeder nur vorstellbaren Form und Preisspanne. Die Entwicklungen und Innovationen der Hersteller sind aber eben auch so vielfältig, dass für wirklich jeden von uns ein passendes Bike dabei ist!
Hier eine Übersicht der gängigsten Fahrradtypen – du kannst den direkten Shortcut wählen oder nach gewissenhafter Durchsicht aller entscheiden, welcher Typ für dich geeignet ist:
- Das Trekkingrad
- Das Citybike
- Das Mountainbike
- Das Rennrad
- Das Klapprad
Das Trekkingrad
Das Trekkingrad ist ein hochwertiges Fahrrad, das die Spanne zwischen Alltag und Freizeit hervorragend meistern kann. Es wird auch als ATB (All Terrain Bike) bezeichnet und stellt tatsächlich den Allrounder unter der Vielzahl an Fahrradtypen dar. Es eignet sich sowohl für die Stadt als auch für leichtes Gelände und stellt einen guten Kompromiss zwischen sportlicher Herausforderung und komfortabler Fahrroutine dar.
Es ist einerseits für asphaltierte Straßen und Radwege aber auch leichtes Gelände ausgelegt. Eine abwechslungsreiche Strecke über Straßen, Wälder und Schotterpisten stellt also keinerlei Problem dar. Das klassische Trekkingrad besitzt eine 28-Zoll-Bereifung mit Profil. Außerdem sind Trekkingräder umfangreich ausgestattet und bieten somit auch einen gewissen Fahrkomfort – auch auf weiteren Touren. Sie verfügen über Gepäckträger, Schutzbleche vorne und hinten sowie eine komplette Lichtanlage inklusive Reflektoren. Für den Einsatz im Straßenverkehr entsprechen Trekkingräder mit ihren Ausstattungsmerkmalen allen nötigen gesetzlichen Bestimmungen.
Brauchst du noch mehr Spielraum was deine Streckenwahl und die sportliche Belastbarkeit deines Bikes betrifft, dann könnte ein Crossbike das Richtige für dich sein. Dieses liegt zwischen Trekking- und Mountainbike und kann somit deinen Fahrten im Großstadtjungle aber eben auch am Berg gerecht werden.
Geeignet für:
- Tourenfahrer*innen
- Genießer und Wochenendabenteurer
- Naturfreund*innen
Das Citybike
Weniger Fitness, Sport und Nervenkitzel – dafür mehr Komfort für die Wegstrecken des täglichen Lebens. Citybikes sorgen mit ihrer aufrechten Sitzposition und einer unschlagbaren Reihe an praktischen Features für eine entspannte Mobilität im Trubel der Stadt. Der massive Rahmen liefert Stabilität im belebten Straßenverkehr und Transportmöglichkeiten wie Körbe, Taschen oder auch Gepäckträger, erleichtern die Herausforderungen des Alltags. Der Tiefeinsteiger-Rahmen erleichtert das Ab- und Aufsteigen enorm und ermöglicht vor allem auch älteren Menschen die aktive Teilnahme am Leben und dem Straßenverkehr. Sie erlauben zwar keine sportlichen Höchstleistungen, sind in der Stadt und auf ebenen Radwegen aber eine verlässliche Größe.
Suchst du nach einer Variante des Citybikes, die etwas mehr Raum lässt für das gewisse Etwas? Das Hollandrand hat fast schon Ikonenstatus und ist für viele mehr als ein Bike – fast schon ein Lebensgefühl. Auf den ersten Blick zu erkennen ist es unter anderem an dem Vollkettenschutz, der Verkleidung für das Hinterrad und den vielen liebevoll gestalteten Designalternativen in bunter Farb- und Körbchenvielfalt. Es vereint eine klassische Bauart mit modernen Designelementen und wird geschätzt durch seine robuste Verlässlichkeit. Für den Alltag sind beide Varianten bestens geeignet, genauso wie für kleinere Ausflüge auf befestigten Strecken in der Freizeit.
Die wohl modernste Version des Citybikes sind Urban Bikes. Sie sind mit ihrer minimalistischen Linienführung und dem zeitgemäßen Design optimal an die Bedingungen des Großstadt-Dschungels und seiner Bewohner*innen angepasst. Absolut trendbewusst, zeitgemäß und dabei uneingeschränkt sicher bei schlanker und effektiver Ausstattung.
Geeignet für:
- Pendler*innen
- Komfortradler*innen
- Stadtmenschen
Das Mountainbike
Mountainbikes sind Sportgeräte fürs Gelände, weniger Fortbewegungsmittel im Straßenverkehr. Nichtsdestotrotz sehen wir Mountainbikes immer häufiger auch auf den Straßen und Radwegen der Großstädte. Auf Schlammpisten abseits von befestigten Straßen und Wegen ist ihr wahres zu Hause. Mountainbikes erkennst du an ihrer dicken Bereifung und den starken Profilen. Auf schlammigen Abfahrten sorgen die für den notwendigen Halt und die Dämpfung von Erschütterungen bei Fahrten über Stock und Stein.
Die leistungsfähige Federung und starke Bremsfähigkeit können im Gerangel der Stadt zwar von Vorteil sein, jedoch haben die dicken Reifen einen so starken Reibungswiderstand, dass sie auf normalen Straßen eine kraftraubende Schwerfälligkeit entwickeln.
Mountainbikes sind entwickelt und ausgestattet, um starken Belastungen am Berg standhalten zu können: Ihr Rahmen hat einen deutlich stärkeren Durchmesser und ist im Vergleich zu anderen Radtypen um ca. 10 cm niedriger. Die Reifen von Mountainbikes sind in der Regel auch nur 26′ groß. Die Federung spielt bei Mountainbikes eine entscheidende Rolle, da der Fahrer bei sportlicher Fahrweise im Bikepark oder auf unebenen Strecken am Berg oder im Wald oft starken und unvorhersehbaren Stößen ausgesetzt ist. Die meisten Mountainbikes haben mindestens eine Federung im Vorderbau. Die so genannten „Full Suspension“ Mountainbikes sind sogar vollgefedert. Ziel ist es, die Bikes in Sachen Komfort und Stabilität an Ihre Einsatzgebiete anzupassen und das Fahrgefühl für den Sportler im Sattel so körperschonend und sicher wie möglich zu gestalten.
Ganz wichtig: Mountainbikes haben in der Grundausführung keine Rückstrahler, Lichtanlage oder Klingel und sind somit nicht im Sinne der Straßenverkehrsordnung ausgestattet. Da bei ihrem Bau, entsprechend ihren eigentlichen Einsatzgebieten, auch auf Gepäckträger und Kettenschutz verzichtet wird, sind sie als Verkehrsmittel auch keinesfalls alltagstauglich.
Geeignet für:
- Offroad-Abenteurer*innen
- Bikepark Crews
- Tourenfahrer*innen
Das Rennrad
Rennräder sind für den sportlichen bis extremsportlichen Einsatz auf Straßen und Rennstrecken konstruiert. Sie sind gebaut, um die Grenzen der Geschwindigkeiten im Radsport herauszufordern. Entsprechend entscheidend ist eine ultraleichte Bauweise. Der Rahmen moderner Rennräder besteht meist aus Leichtmetall wie Aluminium, Carbon oder sogar Titan. Die Reifen eines Rennrads sind extrem dünn. Abseits von geteerten Straßen sind sie keineswegs sicher fahrbar.
Die Linienführung zwischen Lenker, Sattel und Pedalen ist ganz und gar auf Schnelligkeit hin konstruiert: Der schmale Sattel liegt meist höher als der nach unten geschwungene Rennradlenker wodurch Fahrer*innen unvermeidbar eine geneigte Haltung für minimalen Luftwiderstand einnehmen. Für den Radsport ist diese Haltung optimal. Für von Rückenschmerzen geplagte Alltagssportler keineswegs empfehlenswert.
Da unnötiger Ballast in Sachen Ausstattung die Leistungsfähigkeit des Bikes nachhaltig beeinträchtigt, wird bewusst auf Elemente wie Beleuchtung, Fahrradklingel, Fahrradständer, Schutzbleche und Gepäckträger verzichtet. Den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung können Rennräder entsprechend nur bei Tageslicht gerecht werden.
Geeignet für:
- Radrennsportler*innen
- Langstreckenathlet*innen
- Fitnessbegeisterte
Das Klapprad
Ein Klapprad oder auch Faltrad genannt, ist ein besonders leichtes Fahrrad, das ganz gezielt für den flexiblen Einsatz auf den Straßen der Stadt entwickelt wurde. Bei Bedarf kann es mit wenigen Handgriffen mehrfach zusammengeklappt werden und anschließend mit geringem Packmaß transportiert werden – z.B. auch auf Reisen oder auf Pendlerstrecken, die sich zwischen Straße, Bus und Bahn bewegen.
Um diesem Streben nach Handlichkeit, Flexibilität aber auch wendigem Fahrverhalten gerecht werden zu können, sind Klappräder mit einem Faltmechanismus aber auch mit einer geringeren Reifengröße ausgestattet, die eigentlich der eines Kinderrades entspricht. Hört sich verrückt an? Mag sein, sorgt aber für eine unvergleichbare Leichtigkeit und Wendigkeit im Fahrverhalten. Im städtischen Getümmel zwischen Zebrastreifen und U-Bahntunnel eine absolute Bereicherung.
Während das Klappfahrrad vergangener Jahrzehnte als individueller Exot eher belächelt wurde, sind die Innovationen der letzten Jahre eine wahre Offenbarung in Sachen Design, Nachhaltigkeit und Technik. Trotz ihrer geringen Größe und minimalistischen Designs, sind sowohl Gangschaltung, Lichtanlage, Gepäckträger und immer häufiger auch Elektroantrieb in den kompakten Wundern verbaut.
Klappräder sind das perfekte Fortbewegungsmittel für diejenigen, die nicht auf ein eigenes Fahrrad verzichten, dabei aber maximal flexibel bleiben möchten.
Geeignet für:
- Pendler*innen
- Umweltbewusste Trendsetter*innen
- Platzsparer*innen