Radfahren im Alter – Fitness, Gesundheit und Eigenständigkeit
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der langsame Degenerationsprozess unseres Körpers mit Überschreiten unseres 25. Geburtstags unvermeidbar beginnt… Wie aber ist es möglich, dass es im Fahrrad Ausdauersport immer wieder erfolgreiche Sportler*innen gibt, die mit 50 oder 60 noch beeindruckende Spitzenleistungen erbringen? Unglaublich!? Aber wahr…
Ausdauersport verlangsamt den Alterungsprozess und macht auf dem Rad auch noch richtig Spaß
Wer Ausdauersport treibt, ob nun ein Leben lang oder als Späteinsteiger*in, bleibt bis ins hohe Alter hinein ungewöhnlich leistungsfähig und schafft es, vielen der Zivilisationskrankheiten ganz körperbewusst zu trotzen. Heute wollen wir einige Gedanken zum Radfahren im fortgeschrittenen Alter teilen – wie es altersgerecht anzugehen ist, was es bewirken kann und wo vielleicht auch seine Grenzen sind.
Fakt ist: immer wieder schaffen es 50- oder 60-Jährige, die Masse der jüngeren Teilnehmer bei Ausdauerrennen wie Mountainbike-Marathons oder Cross-Triathlons in den Schatten zu stellen.
Diese Sportler zeigen, welchen Unterschied ein aktiver Lebensstil macht. Statt regelmäßig zum Arzt zu gehen, um sich wegen der typischen Altersgebrechen behandeln zu lassen gehen diese aktiven Senioren aufs Rad und bleiben so fit.
Die biologische Uhr lässt sich nicht zurückstellen. Auch nicht durch Ausdauersport und Radfahren. Aber man kann ein fantastisches Fitnessniveau auch im Alter erreichen und lange stabilisieren und so an Lebensqualität gewinnen. Fahrradfahren ist also gesund und lässt sich vor allem im voranschreitenden Alter ideal in den Alltag integrieren. Wer den Weg zum Supermarkt z.B. im Sattel des Fahrrads bewältigt oder immer mal wieder Radtouren befreundeten Rad-Enthusiasten unternimmt, bleibt automatisch fitter, auch ohne intensive Trainings am Leistungslimit. Für viele Mediziner ist klar, dass Sie Ihren alternden Patienten am liebsten ein Fahrrad und die nötige Trainingsausdauer verschreiben würden. Denn für die Volksgesundheit wäre das ein beeindruckender Schritt nach vorne. Einziger Nachteil: Auf den Straßen könnte es dann etwas voll werden – aber auch umso bunter und belebender.
Gesundheitliche Vorteile
- Radfahren ist gut für das Herz
Bisherige Beobachtungen aus der medizinischen Forschung zeigen, dass das Radfahren positive Auswirkungen auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems hat. Das heißt ganz konkret, dass die Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzschwäche oder anderen Herzkrankheit proportional sinkt.
- Das psychische und soziale Wohlbefinden im Alter verbessert sich
Regelmäßiges Fahrradfahren bis ins hohe Alter hinein erweitert den Aktivitätsraum der Radler*innen, stärkt darüber hinaus die sozialen Kontakte und verbessert damit einhergehend auch die psychische Gesundheit. Denn vor allem für die älteren Menschen unserer Gesellschaft eröffnet das Rad eine nicht zu unterschätzende Unabhängigkeit und bietet sonst nicht verfügbare Möglichkeiten, um etwa an sozialen Aktivitäten und Events teilzunehmen und dort soziale Interaktionen zu pflegen. Der Sport, die Bewegung an der frischen Luft und die zwischenmenschlichen Begegnungen wirken sich wiederum positiv auf die psychische Gesundheit aus.
- Radfahren macht unabhängig & mobil
Ältere Menschen, die sich weiterhin in den Sattel schwingen – und wenn es nur für die kurze Strecken des Alltags ist, erfahren weniger soziale und gesellschaftliche Einschränkung und Abhängigkeit. Denn sie können kleine Transporte und Wegstrecken auch ohne die Abhängigkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Familienmitgliedern bewältigen. Diese kleinen körperlichen Herausforderungen des Alltags aktivieren den alternden Körper aber immer wieder auf ein Neues und bereichern auch andere Bewegungsabläufe wie etwa das Treppensteigen oder Gehen auf längeren Strecken mit mehr Kraft und Sicherheit.
- Radfahren verbessert das körperliche Bewusstsein um ein Vielfaches
Zum einen wirken die beim Radfahren ausgeführten Bewegungsabläufe den klassischen motorischen Problemen im Alter entgegen, sie verbessern automatisch aber auch das Gleichgewicht und die körperliche Selbstwahrnehmung. Das Risiko von Stürzen z.B. wird durch ein regelmäßiges Radtraining um ein Vielfaches minimiert.
- Radfahren aktiviert die Gehirnleistung
Forscher haben ebenso herausgefunden, dass Radfahren die Gehirnleistung trainiert und dabei direkten positiven Einfluss auf Fähigkeiten wie etwa das räumliche Denken und das Gedächtnis hat. Für Trainingserfolge sind keine intensiven Einheiten am Leistungslimit nötig. Regelmäßige Radfahrten an der frischen Luft – empfohlen sind 30-Minuten-Einheiten etwa dreimal die Woche – reichen aus, um Körper und Geist herauszufordern und gesund zu halten.
Radfahren im Alter: Fahrräder und Einstellungen
Mit dem passenden Fahrrad, den richtigen Einstellungen und ein paar Tricks steht dem Radsport auch im fortgeschrittenen Alter nichts mehr im Wege. Wichtig ist es, dass sich vor allem ältere Radfahrer auf ihr Bike verlassen können. Ein leichtes Handling auch in kritischen Schadensmomenten etwa ist entscheidend. Wenn die Lust aufs Radfahren neu geboren ist und das Trainingsgerät über längere Zeit im Keller stand, dann bleibt eine Wartung nicht aus, um dessen Verlässlichkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Vertrauen Sie und die Suche nach einem verlässlichen Servicepartner ganz in Ihrer Nähe an!
Einstellungen
Drei Einstellungen erhöhen den Komfort vor allem für ältere Radler*innen:
- Ein bequemer Sattel: Ein breiter Sattel (zu breit darf er allerdings auch nicht sein) schafft eine angenehme Ausgangsposition auch auf längeren Strecken.
- Ein tiefer Einstieg: Dieser wird dem möglicherweise eingeschränkten Bewegungsradius gerechter und erleichtert das Auf- und Absteigen.
- Eine entspannte Sitzposition: Wichtig ist, dass der Rücken während der Fahrt möglichst gerade gehalten werden kann, um die Wirbelsäule zu entlasten und Verspannungen und Schmerzen vorzubeugen. Hierzu kann es hilfreich sein, sowohl Lenker als auch Sattel in ihrer Höhe entsprechend anzupassen.
Welches Fahrrad ist im Alter das richtige?
Grundsätzlich sind, je nach Trainingsstand und Trainingsziel, alle Radtypen auch im Alter gut fahrbar. Ein E-Bike kann jedoch dabei helfen, die Gelenke zu schonen, die Belastung für das Herz zu reduzieren und die anfängliche Motivation aufrecht zu erhalten. Somit können auch weitere Wegstrecken und Touren mit größerem Anstieg ohne großen Aufwand eigenständig bewältigt werden. Auch Ausflügen mit den Enkelkindern steht somit nichts mehr im Weg – was kann es Schöneres geben?